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Gut geerdet oder Ikarus?

Autorenbild: Roland FreiRoland Frei

Aktualisiert: 18. Okt. 2024



Einleitung:

In der mythologischen Geschichte führt der Übermut von Ikarus dazu, dass er trotz Warnungen zu hoch zur Sonne fliegt. Als er ihr zu nahekommt, verbrennen seine Flügel und er stürzt ins Meer ab und stirbt. Diese Metapher verdeutlicht, wie wichtig eine gute Erdung und eine tiefe Verbundenheit mit der Mutter Erde für unser ganzes Leben sind – vom Anfang bis zum Ende. Ikarus hat die Flügel selbstgebaut und ist damit hochgeflogen. Wo in Ihrem Leben sind Sie manchmal wie Ikarus?


Was lehrt uns die Geschichte:

Die Geschichte von Ikarus ist nicht nur eine Mahnung vor Übermut, sondern auch ein eindringlicher Appell zur Balance zwischen Höhenflügen und der Realität des Lebens. Während Ikarus in seinem Streben nach Freiheit und Anerkennung die Grenzen der Natur ignorierte, können wir aus seinem Schicksal lernen, dass echte Erfüllung und Glück nur aus einer tiefen Verbundenheit mit der Erde stammen. Wenn wir uns zu sehr von unseren Sehnsüchten leiten lassen, drohen wir, wie Ikarus, zu fallen. Doch der wahre Flug des Lebens liegt darin, im Einklang mit uns selbst und unserer Umgebung zu sein. Durch unsere Gefühle bringen wir unsere wahre Identität zum Ausdruck, indem wir unsere Träume mit einem soliden Fundament aus Selbstliebe und Achtsamkeit verbinden. So können wir hoch hinaus, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.

Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und hören in Sich hinein: Welche Träume, Sehnsüchte oder Erwartungen haben Sie, die Sie von der Realität ablenken?


Erdung:

Eine gute Erdung und tiefe Verbundenheit mit der Mutter Erde sind das elementare Fundament für unser ganzes Leben. Von der Zeugung bis zu unserem physischen Ableben. Unsere Nahrung und unsere Sicherheit kommen von der Erde.  Spüren Sie, wenn Sie fest und aufrecht mit beiden Füssen am Boden stehen, wie es innerliche Stärke und Sicherheit vermittelt. Wenn Sie Ihre Gedanken und Gefühle auf das richten, was Sie gerade tun, dann leben Sie im Hier und Jetzt. Kein Nachhängen in der Vergangenheit und kein Vorauseilen in die Zukunft. Auch keine fünf Meter abgehoben über der Erde. Wir wollen uns ja nicht grösser machen als wir wirklich sind. Denn genau dort auf der Erde gehören wir hin. Das ist der Ort, von wo aus Alles am besten gelingt. Dort wo wir authentisch sein können.

Falls sie sich gerade Gedanken über die Zukunft machen, dann stellen Sie doch Ihr Zukunftsbild am besten auch auf die Erde auf ein gutes Fundament. In einem Luftschloss soll es nicht so gemütlich sein. Lassen Sie Ihre Träume und Wünsche aus dem Herzen entstehen und folgen sie Ihnen.


Bleiben Sie so gut wie es geht bei sich. Arbeiten Sie wenn möglich in einem Beruf, den Sie wollen und nicht jemand anders von Ihnen erwartet. Sie verbringen dort einen Grossteil Ihrer Lebenszeit. Kaufen Sie sich materielle Dinge, die zu Ihnen passen und helfen Ihr Leben zu bereichern. Stopfen Sie Ihr Leben nicht mit Materiellem voll, welches Sie gar nicht benötigen. Und verbringen Sie Ihre Zeit mit Menschen die Sie Lieben und Hobbies die Ihr Herz zum Singen bringen. Das alles ist Authentizität und hilft ihnen am Boden zu bleiben. Am Ende vom Leben zählt nicht das, was Sie sich angehäuft haben an Materiellen oder den Status den Sie erreicht haben, sondern die Stunden, wo Sie emotional voll dabei waren, ein Leben aus dem Herzen heraus.

Jeder hat seinen Standpunkt und sein Umfeld, wo er hinein geboren wurde und jeder von uns trägt sein «Packet» mit sich herum. Das zu akzeptieren und daran zu arbeiten erfordert viel Mut und Eigenliebe. Es nützt nichts, wenn wir denken, andere haben ein kleineres oder besseres Packet bekommen. Wir können nicht hineinfühlen, um was es bei diesen Bürden der anderen geht. Es bringt nichts und lenkt nur vom wesentlichen ab. Bleiben wir bei uns und schauen in eigener Verantwortung, was wir aus unserem Leben machen. Die Anteile, welche veränderbar sind, können wir mitgestalten und anpassen und alles andere lernen zu akzeptieren.


Was können wir tun:

Um aus dem eigenen Hamsterrad zu steigen oder es wenigstens für einen Moment zu verlassen, könnte folgendes helfen und unterstützen, etwas ruhiger und geerdeter zu sein: Suchen Sie sich einen starken Baum im Wald (oder wo immer Sie einen finden) und umarmen ihn für 5-10 Minuten. Dabei atmen Sie tief in den unteren Bauch bis es ruhiger in Ihnen wird. Dann stellen Sie sich vor wie Ihre eigenen Wurzeln gedanklich aus den Füssen in den Boden wachsen und immer tiefer in die Erde vorstossen und halt geben. So wie es der Baum tut, den Sie gerade umarmen. Diese kleine Übung können Sie auch zu Hause auf einem Stuhl machen und sich das Ganze fest vorstellen.

Weiter können Atemmeditation und geführte Meditationen oder Yoga sehr hilfreich sein.

Sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihre Sorgen und Wünsche und scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die persönliche Entwicklung – die Arbeit an sich selbst. Methoden wie Energiearbeit oder Familienstellen können Blockaden und Verstrickungen lösen.

Aber nicht zu vergessen, dass es immer individuelle Umstände und Erfahrungen jedes Einzelnen sind, die es zu berücksichtigen gilt und somit ist auch für jeden eine andere Bewältigungsstrategie geeignet.


Fazit:

Egal, was in unserem Leben geschieht – wenn wir geerdet bleiben, fällt uns vieles leichter. Unsere Gedanken die wir in die Zukunft senden, führen uns an Orte, an denen wir stabil bleiben können, da wir das Fundament dazu im Jetzt aufbauen.


Im Falle eines Rückschlags sammeln wir unsere Kraft, stehen wieder auf und wählen einen neuen authentischen Weg. Wir gehen mutig weiter, denn das Scheitern kann als Teil unseres inneren Wachstumsprozesses betrachtet werden, das uns lehrt, was in unserem Leben wirklich zählt.


Schlusssatz:

Lassen Sie uns Ikarus nicht nur als Mahnung, sondern auch als Inspiration sehen, unsere wahrhaften Träume mutig zu verfolgen, während wir gleichzeitig die Wurzeln unserer Existenz fest im Boden verankern. Nur so können wir den Stürmen des Lebens standhalten, ohne jäh aus den Höhen gerissen zu werden. Indem wir uns bewusst erden und unsere Träume mit einer starken Basis aus Achtsamkeit und Selbstliebe verbinden. Ohne Wurzeln keine Flügel!





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